Wir haben einen 5 PS Mercury, und einen 6 PS Tohatsu. Beides Langschaft, die Motoren sind mit Ausnahme der Anordnung der Schaltung absolut baugleich.
Es werden also die gleichen Ersatzteile verwendet. Darüberhinaus haben wir einen 2 Zylinder Zweitakt von Yamaha.
Hier sind die Arbeitsschritte nicht 1:1 anwendbar.
1. Ersatzteile besorgen. Das sind die erforderlichen Ersatzteile für die Wartung, dazu kommt noch der Impeller (nicht auf dem Bild)
2. Wassertonne besorgen. Bei uns ist das die zweckentfremdete Papiertonne, wenn das Papier gerade abgeholt wurde. Der Motor wird 10 min bis 15 min laufen gelassen. Das dient zum Spülen mit Süßwasser als auch zum Warmlaufen, für den anschließenden Ölwechsel.
3. Der Ölwechsel beginnt damit den Öl-Peilstab zu entfernen.
4. Ablassschraube entfernen.
5. Das warme Öl in eine entsprechende Wanne ablassen.
6. Die Ablassschraube mit einem neuen Dichtring versehen und wieder eindrehen. Noch kein neues Öl einfüllen. Der Motor muss in alle möglichen Lagen gebracht werden, da ist er besser ohne Öl.
7. Die Opferanode ist zumindest bei meinen Motoren sehr schwierig zu wechseln gewesen. Bei einem ist der Schraubenkopf abgerissen und bei beiden war die Anode nur mit Ausbohren und alten Stecheisen zu entfernen.
Also genau überlegen, ob ein Wechsel wirklich schon notwendig ist.
8. Neue Anode reinschrauben.
9. Als nächstes Getriebeöl-Wechsel!
Es gilt diese beiden Schrauben zu lösen, was mit einem normalen Schraubendreher meist nicht glückt.
10. Also Motor hinlegen und Schlagschrauber bemühen, wenn der Bit gut passt, dann ist es eine Sache von Sekunden und die Schrauben sind auf ohne den Schlitz zu malträtieren.
Siehste: Läuft!
11. Auch hier werden die Schrauben selbstverständlich mit neuen Dichtscheiben versehen.
12. So, wie kriegt man jetzt die richtige Menge Getriebeöl wieder rein? Ganz einfach! Beide Öffnungen sind noch offen. Der Motor hängt senkrecht. In die untere Öffnung wird so lange Öl aus der Tube gedrückt bis es bei der oberen wieder raus kommt. Dann (wichtig!) die obere Schraube in die obere Öffnung drehen und dann erst die Tube unten wegnehmen und die untere Schraube eindrehen.
13. Jetzt wird’s ernst! Impellerwechsel!
Der Impeller sitzt ganz unten im Schaft. Um daran kommen zu können, muss man den Schaft trennen. Auf der Steuerbordseite über dem Getriebe ist eine Gummiabdeckung. Diese entfernen. Dann Rückwärtsgang einlegen. In der Öffnung erscheint nun eine 10er-Schraube. Diese Schraube,die das Schaltgestänge verbindet, lösen aber nicht entfernen.
14. Diese 10er Schraube ganz vorne, entfernen!
15. Diese 13er Schraube hinter der Stelle, wo das Kühlwasser angesaugt wird, ebenfalls entfernen.
16. Wenn man Glück hat, fällt der untere Teil des Schaftes mit dem Getriebe dann einfach nach unten. Leider ist das aber fast nie der Fall. Normalerweise hängt die Verzahnung der langen Antriebswelle an einer nicht erreichbaren Stelle in einem glockenförmigen Gegenstück fest. Hier hilft nur eins: Rohe Gewalt. Man kann, wenn die drei genannten Schrauben entfernt sind, den unteren Teil des Schaftes ein paar Millimeter verdrehen. Das sollte man tun und dann auf den dann erreichbaren Rand des unteren Schaftes einen Hartholzklotz aufsetzen und mit einem großen Gummihammer den Schaft nach unten wegtreiben. Neben mehreren beherzten Schlägen erfordert das ein wenig Zeit und Überwindung!
17. Dieser Teil läßt sich nun gut mit einer Schraubzwinge an der Werkbank fixieren
18. Der Impeller sitzt in dem schwarzen Gehäuse mit den vier Schrauben. Diese müssen entfernt werden, dann kann das Gehäuse nach oben über die Welle abgenommen werden.
So sieht es von unten aus.
19. Alter Impeller raus, Gehäuse reinigen, etwas fetten und neuen wieder rein! Easy!
Die Antriebswelle hat an der Stelle, wo der Impeller sitzt, eine abgeflachte Stelle. Dort sitzt eine Art kleiner Scherstift! Nicht verlieren! Den brauchen wir noch!
20. Die Metallplatte mit den beiden Dichtungen abheben, ohne sie zu verbiegen.
21. Dichtfläche reinigen. Die Reste der Dichtung lassen sich mit einem flach aufgesetzten Stecheisen gut entfernen.
22. Danach mit 1000er Schmirgel über die Fläche und dann mit Aceton entfetten.
23. Mit den Dichtungen auf der Metallplatte genauso vorgehen.
24. Neue Dichtungen auflegen.
25. Denn hoffentlich nicht verlorenen Scherstift mit etwas Fett an die flache Stelle „kleben“.
26. Gehäuse mit neuem Impeller wieder aufsetzen. Hierbei ist es wichtig, dass die Aussparung im Impeller (für den Scherstift) an genau der Stelle ist, wo der Scherstift angeklebt ist. Beim Aufsetzen muss also der Impeller mit genau der richtigen Stelle auf den Scherstifft gleiten. Sonst dreht sich das Ding später nicht – ungünstig „frown“-Emoticon! Dann die vier Schrauben wieder rein und über Kreuz anziehen.
27. Welle fetten!
28. So sieht der Schaft von innen aus! Durch das Loch in der Mitte muss die Welle in die Klemme auf der rechten Seite das Schaltgestänge und das Kühlwasserrohr links greift in das Loch oben am Impellergehäuse. Am besten man legt am Motor den Leerlauf ein und am Getriebe auch. Hierfür zieht oder drückt man am Schaltgestänge so lange bis man die Stellung gefunden hat bei der der Propeller steht, wenn man an der Welle dreht.Dann schiebt man den unteren in den oberen Schaft. Hierbei MUSS das Schaltgestänge oben am Schaft durch ein kleines Loch wieder austreten. Das zu finden kann ein wenig nervenaufreibend sein. Jetzt die 10er und 13er Schraube von unten wieder reindrehen. Als letztes muss nach das Schaltgestänge verbunden werden. Wenn unten und oben Leerlauf drin ist, weiß man dass man es in dieser Stellung fixieren muss.
29. Jetzt Öl einfüllen. Etwa ein halber Liter.
30. Der Messstab muss im eingesteckten, NICHT eingedrehten Zustand Voll anzeigen. (Hier haben Mercury und Tohatsu alte Anweisungen revidiert)
31. Neue Zündkerze dann Testlauf, Ölkontrolle, Kontrolle auf Dichtigkeit, alle Schmiernippel abdrücken.
Zur Revision des Impellers bin ich mit etwas Schwierigkeiten vorgedrungen.
Die Demontage des Unterteils war ein Kraftakt: Ursache ist die mittlere Lagerung (Bild Schritt 28).
Hier müssten eigentlich mit einem langen Schraubendreher die beiden Kreuzschlitzschrauben des
mittleren Wellenlagers gelöst werden. Das sieht in Deinem Bild auch defekt aus.
Danke für die ausführliche Anleitung, ich hatte wohl Glück das sich bei mir das Unterteil sehr leicht lösen ließ. Ich habe einen baugleichen Motor der Marke Mariner. Ich hatte die Befürchtung das der bestellte Impeller zu groß sei, aber wie bei Ihnen hat er gepasst. Die Gummi Flügel sind wie auf Ihren Bildern etwas gebogen.
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2 Kommentare
Danke für Deine ausführliche Anleitung.
Habe den F5 Langschaft Motor von Mercury.
Zur Revision des Impellers bin ich mit etwas Schwierigkeiten vorgedrungen.
Die Demontage des Unterteils war ein Kraftakt: Ursache ist die mittlere Lagerung (Bild Schritt 28).
Hier müssten eigentlich mit einem langen Schraubendreher die beiden Kreuzschlitzschrauben des
mittleren Wellenlagers gelöst werden. Das sieht in Deinem Bild auch defekt aus.
Gruß
B.G.
Danke für die ausführliche Anleitung, ich hatte wohl Glück das sich bei mir das Unterteil sehr leicht lösen ließ. Ich habe einen baugleichen Motor der Marke Mariner. Ich hatte die Befürchtung das der bestellte Impeller zu groß sei, aber wie bei Ihnen hat er gepasst. Die Gummi Flügel sind wie auf Ihren Bildern etwas gebogen.
Also besten Dank